2021 06 06 - Europäische Olympia-Qualifikation an der EM in Antalya
Europäische Olympia-Qualifikation an der EM in Antalya (Türkei)
Florian Faber verpasst Olympiaplatz knapp
Rolf Spriessler
Zum zweiten Mal hat der Riehener Bogenschütze Florian Faber einen Schweizer Olympia-Quotenplatz für Tokyo nur ganz knapp verpasst.
An den European Games 2019 in Minsk war Faber in den Viertelfinals am Italiener David Pasqualucci gescheitert. Hätte er diese Begegnung gewonnen und wäre damit in die Halbfinals eingezogen, hätte dies einen Schweizer Olympia-Quotenplatz bedeutet.
Niederlage im Stechen
Am Olympia-Quotenplatzturnier innerhalb der Europameisterschaft 2021 in Antalya nun schied Florian Faber am vergangenen Freitag in den Achtelfinals auf dramatische Weise aus. Gegen den Slowenen Ziga Ravnikar geriet er trotz gutem Wettkampf zunächst mit 3:5 in Rückstand, glich dann aber mit dem Maximum von 30 Punkten im fünften Satz zum 5:5 aus. Im Stechen mit einem weiteren Pfeil schossen beide Konkurrenten eine Neun, wobei der Pfeil des Slowenen weniger als einen Zentimeter näher am Zentrum steckte – bei einer Schussdistanz von 70 Metern. Ravnikar verlor dann zwar seinen Viertelfinal gegen den Franzosen Charles Chirault mit 4:6, belegte aber mit seinen vier Satzpunkten als bester Verlierer den fünften Schlussrang. Da sich neben dem Deutschen Florian Unruh und dem späteren Sieger Mete Gazoz aus der Türkei mit Jean-Charles Valladont +und Charles Chirault zwei Franzosen für die Halbfinals qualifizierten, ging der vierte Quotenplatz an den fünftplatzierten Slowenen.
Bereits in der ersten K.-o.-Runde der Olympia-Qualifikation schied Juventas-Schütze André Schori trotz guter Leistung gegen den Aserbeidschaner Muhammadali Aliyev mit 0:6 aus.
Bei den Frauen unterlag Juventas-Schützin Olga Fusek der Slowenin Spala Fers ebenfalls in der ersten Runde mit 0:6. Auch Fuseks Teamkollegin Valentine De Giuli scheiterte in der ersten Runde, Simone Gerster schied in den Sechzehntelfinals aus.
Kein Schweizer Duell
Bei den Männern war der Schweizer Thomas Rufer als Vierter der Qualifikation direkt für die Sechzehntelfinals gesetzt, während Florian Faber als Qualifikations-Dreizehnter bereits im 24er-Tableau antreten musste, wo er mit einer soliden Leistung den Luxemburger Pit Klein mit 7:3 bezwang. In den Sechzehntelfinals bezwang Florian Faber den Israeli Itay Shannay mit der besten Leistung des ganzen Teilnehmerfeldes mit 30/29/30 von jeweils 30 möglichen Satzpunkten mit 6:0. Sein Kollege Thomas Rufer verlor leider gegen den Slowenen Ziga Ravnikar mit 2:6 und verpasste es damit, dass es zu einem reinen Schweizer Achtelfinalduell kommen konnte – mit dem sicheren Viertelfinaleinzug für die Schweiz.
Wie schon letzte Woche gemeldet, belegten Thomas Rufer und Florian Faber im Turnier um den Europameistertitel die Ränge 8 und 9. In der Folge standen sich im einen Halbfinal jene beiden Athleten gegenüber, die die beiden Schweizer aus dem Turnier geworfen hatten. Der Russe Galsen Bazarzhapov bezwang den Deutschen Moriz Wieser mit 6:4. Danach verlor der Russen den Gold-Final gegen den Spanier Pablo Acha und gewann damit Silber. Moriz Wieser holte sich mit einem 6:0 gegen seinen Landsmann Florian Unruh die Bronzemedaille.
Florian im EM 1/8-Finale gegen den nachmaligen Deutschen Bronzegewinner Moritz Wieser
Für die Schweiz bleibt nun noch eine Chance, sich einen Olympia-Quotenplatz für Tokyo zu sichern. Am Weltcupturnier vom 21. bis 27. Juni in Paris wird auf globaler Ebene um die letzten offenen Quotenplätze geschossen. Bei den Männern geht die Schweiz mit Florian Faber, André Schori und Thomas Rufer an den Start. Bei den Frauen sind für die Schweiz Simone Gerster, Valentine De Giuli und Iliana Deineko gemeldet.