, Dominik

2022.06.12 - EM München, Florian Faber im Schweizer Bronzeteam

 


Outdoor-Europameisterschaften
in München



Florian Faber im Schweizer Bronzeteam

An den Europameisterschaften in München gewannen die Schweizer Männer mit
Florian Faber sensationell Bronze im Team-Wettkampf der Recurve-Bogenschützen.

In der vergangenen Woche starteten Florian Faber und die Schweizer Nationalmannschaft in die Europameisterschaften im Bogenschiessen in München. Am Start waren drei Männer und drei Frauen mit dem olympischen Recurve-Bogen und jeweils zwei Männer und Frauen mit dem Compound Bogen. Thomas Rufer aus Bern, Keziah Chabin aus Lausanne und Florian Faber aus Riehen vertraten die Schweiz im Recurve-Wettkampf der Männer, Simone Gerster aus Zürich, Liliana Licari aus Lausanne und Franziska Langhammer bildeten das Frauen-Team.  

Starke Qualifikation
In der Qualifikation vom Dienstag vergangener Woche setzten die Schweizer Männer bereits ein erstes Ausrufezeichen. In einem starken Teilnehmerfeld von 98 Schützen belegten Keziah Chabin mit 662 Punkten den 19., Florian Faber mit nur einem Punkt weniger den 22. und Thomas Rufer mit 655 Punkten den 31. Platz. Das Team Score von 1978 Punkten reichte, um sich auf den sehr starken vierten Platz zu setzten und sich in eine wunderbare Ausgangslage für die Team-Finals zu begeben.

v.l.n.r. Florian Faber, Keziah Chabin, Thomas Rufer

Bei den Frauen lief es leider nicht ganz wie gewünscht. Als beste Schweizerin belegte Liliana Licari mit 617 Punkten den 45. Platz, Simone Gerster schaffte es mit 612 Punkten auf Platz 48 und Franziska Langhammer kam mit 589 Punkten leider nur auf Platz 62. Die Schweizer Frauen belegten am Ende der Qualifikation den 15. Platz und das Mixed-Team, wo jeweils der beste Mann und die beste Frau einer Nation gemeinsam schiessen, den 18. Platz.

Die ersten Entscheidungen fielen in der Einzelausscheidung. Dort konnte sich Florian Faber im 1/48-Final (gegen Asllani Hazir, Kosovo) und im 1/24-Final (gegen Shanny Itay, Israel) mit jeweils 6:0 durchsetzten. Leider bedeutete der Sechzehntelfinal Endstation im Einzelwettkampf. Mit einer eher schwachen Leistung musste sich Florian Faber dem Belgier Jarno de Smedt mit 3:7 beugen und belegte den 17. Schlussrang.

Keziah Chabin schaffte es noch eine Runde weiter und beendete das Turnier auf dem guten 9. Rang. Für Thomas Rufer ging das Einzelturnier bereits im 1/48-Final zu Ende. Die Recurve-Frauen verloren alle ihren 1/24-Final und belegten den 33. Schlussrang.

 

 

 














Coup gegen die Türkei

In der Team-Ausscheidung konnte das Schweizer Männer-Team die gute Ausgangslage nutzen. Nach einem Freilos in der ersten Runde hiess der Gegner im Achtelfinal Slowakei. Nach einem frühen 0:2-Rückstand kämpfte sich das Trio wieder zurück und schaffte einen souveränen 6:2-Sieg (50:54/55:52/57:48/56:54).
















Mit diesem Sieg im Rücken steigerten sich die Schweizer in einen Rausch.
Der Viertelfinal-Gegner Türkei mit dem amtierenden Olympiasieger konnte den Schweizern nichts entgegenstellen. Mit der schnellstmöglichen Entscheidung und einem Gesamtscore von 6:0 (58:54/56:53/53:50) verdiente sich die Equipe einen Platz in den Halbfinals, was den Schweizern drei Einzelstartplätze an den nächsten Europaspielen in Polen eintrug (21. Juni–2. Juli 2023 in Krakau).
Mit den Spaniern wartete in den Halbfinals eine weitere Grossnation auf die Schweiz. Nach einem harten Kampf auf Weltklasseniveau mussten sich die Schweizer den Spaniern knapp mit 3:5 geschlagen geben (54:57/56:53/55:59/57:57).

Gegen Briten Nerven behalten
Damit stand fest, dass die Schweiz am Sonntag auf der berühmten Theresienwiese in München gegen Grossbritannien um Bronze schiessen würde. Vor grossem Publikum war der Kampf in der Arena in München vorbereitet und die drei Schweizer lieferten ab. Beide Teams starteten stark und schenkten sich nichts.
Mit 56:56 ging der erste Satz unentschieden aus.
Ein kleiner Fehler gleich zu Beginn des zweiten Satzes und etwas fehlende Präzision führten zum Verlust des zweiten Satzes (52:55).
Der dritte Satz war wieder eng umkämpft, endete aber diesmal mit dem besseren Ende für die Schweiz. Mit 56:53 schafften Florian Faber, Thomas Rufer und Keziah Chabin den Ausgleich zum 3:3.
Im letzten Satz starteten die Schweizer mit drei perfekten Pfeilen und konnten sich damit entscheidend absetzten. Mit 57:55 gelang es dem Trio, sich den Sieg mit einem Endresultat von 5:3 zu sichern und holten sich damit die Bronzemedaille.
Damit schaffte das Schweizer Trio etwas, das den Schweizer Bogenschützen schon sehr lange nicht mehr gelungen ist.

v.l.n.r. Keziah Chabin, Filippo Clini (Trainer), Thomas Rufer, Florian Faber

Die Frauen setzten sich in der ersten Runde des Teamwettkampfs mit 6:2 gegen Litauen durch. In den Achtelfinals wartete mit Grossbritannien der Zweitplatzierte der Qualifikation. Im strömenden Regen konnten sich die Britinnen mit 2:6 durchsetzen, was für die Schweiz den neunten Rang bedeutete.

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